Der Verein
Der Verein Milites Liberi e.V. (lat. freie Krieger) wurde 2018 als eingetragener Verein gegründet. Er entstand aus einer Gruppe von Menschen, die eines verbindet: Das Interesse, den Umgang mit mittelalterlichen Waffen, insbesondere dem langen Schwert, auf Basis historischer Quellen zu erlernen und so die europäische Kampfkunsttradition neu zu beleben. Wir sind ein Verein für historische europäische Kampfkünste (engl. Historical European Martial Arts, HEMA).
Unser Bild von mittelalterlichen, bewaffneten Auseinandersetzungen ist durch Film, Fernsehen und Videospiele geprägt und wird von Klischees und grimmigen Helden in blanken Rüstungen dominiert. Vergessen Sie alles, was Ihnen in modernen Medien als mittelalterliche Kampftechnik verkauft wird. Sie werden überrascht sein, wie ausgeklügelt und vielseitig die Kampftechniken unserer Vorfahren sind. Tauschen Sie romantisierte Vorstellungen ein gegen Erfahrung und Erkenntnis.
Wir bieten in Aachen eine Anlaufstelle für alle, die sich für das Fechten mit historischen Waffen interessieren und dieses praktizieren wollen. Unser Anspruch ist es, dem „echten” Fechten im Mittelalter so nah wie möglich zu kommen. Dabei ist es sinnvoll, auf mittelalterliche Quellen, die es in genügender Zahl gibt, zurückzugreifen, anstatt ein neues System zu entwickeln, welches in ernsthaften Kämpfen nicht erprobt wäre. Unser Training basiert auf den erhalten gebliebenen, schriftlichen Originalquellen der entsprechenden Epoche. Allein im deutschsprachigen Raum sind über 50 teilweise bebilderte Schriftwerke erhalten geblieben, die als „Fechtbücher” die Kampfkunst unserer Vorfahren beschreiben. Ein wesentlicher Teil dieser Werke basiert auf dem System von Johannes Liechtenauer, einem Fechtmeister des 14. Jahrhunderts, der als Stilgründer der „deutschen Schule” gilt. Sein Fechtsystem wurde mündlich weitergegeben und von einigen seiner Schüler in „den Zedeln” schriftlich festgehalten und ausgelegt. Wir verwenden das darin enthaltene Material als Basis für unsere Interpretation alter europäischer Kampfkünste. Ergänzend stützen wir uns auf weitere Quellen, so etwa das Fechtbuch von Joachim Meyer und die Werke von Fiore de Liberi und Philippo Vadi. Auch wenn eine Rekonstruktion nur eine Annäherung an die Realität sein kann, muss sie sich an ihrer Plausibilität und Einsatzfähigkeit messen lassen. Diesem Anspruch stellen wir uns.